Donnerstag, 24. November 2011

knipsan 7

Die Glashängelampenfraktion in der Pension Leuchtheim
Ich möchte jahreszeitbedingt mit der Beschreibung dieses Vorganges beginnen.
Das Ausknipsen:
Ich lösche das Licht und spüre, wie sich jede meiner Lampen durch das Ausgeknipstwerden in die Geborgenheit des Dunkels zurückziehen kann. Ich befreie sie mit diesem Akt aus dem Gefängnis  der Form und von der Bürde des Preisgegebenseins, wie auch jedes andere Ding das sie gerade beleuchten- einschließlich meiner eigenen Person!                                                                       
 Wenn ich das letzte Licht lösche, spüre ich befreiend, wie mein Ringen um Eindruck und Identität von mir abfällt. Uns umfängt die Nacht und wir ruhen in ihr. Ich nenne diese Zeit gerne „Schoß-zeit“ denn die uns nun umgebende Dunkelheit scheint mir wie der uranfängliche Schoß. In diesen Zustande halte ich meist einen Moment inne und stelle mir vor, das es in Ferne eine Zeit geben möge, in der an jedem Abend auf der ganzen Welt ein jeder seine Lampenlichter löschen und in dieser erdverbundenen Geborgenheit des Dunkels eine  Weile friedvoll verharren möge.
 knipsaus7

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