Dienstag, 22. November 2011

knipsan 5

Es ist jetzt gut zwei Jahre her da fuhr ich mit meinem „Long Jon“- das ist ein altes englisches Postrad- also ich fuhr die Schlachthofstraße in Erfurt lang. Da sehe ich auf der anderen Straßenseite einen Sperrmüllhaufen. Ich bekomme so ein komisches Gefühl im Bauch und bremse ab. Bocke den „Long Jon“ auf, überquere die Straße- da liegt zwischen dem ganzen Kladderadatsch  eine Lampe: Ein Lampenschirm fehlt, einer zerquetscht, der dritte noch dran- das komische Gefühl in mir nimmt zu, ich beug mich herunter, fasse nach der Lampe---das ist ja die--- genau wie---und in dem Moment fällt mir doch all das wieder ein, was ich hier schon aufgeschrieben habe!  Über 40! Jahre kein einziger Gedanke an die Lesenachmittage bei Johanna , da plötzlich:
     KIPSAN 
LAMPENMANN!                                                                                                                     Und während die Bilder, Worte, Klänge und Düfte dieser so fernen Nachmittage in mir aufstiegen, klaubte ich vorsichtig die Lampe aus dem Sperrmüll lud sie auf mein Rad und fuhr damit nach Hause…, habe sie restauriert und dann, am ersehnten Tag, strahlten mich meine Lampen wieder nacheinander an! Seitdem komm ich an keinem Sperrmüllhaufen mehr vorbei, wenn da` ne Lampe liegt und mit der Vorgeschichte kann ich die doch nicht in den Keller stellen! Am Anfang hab ich für jede ein passendes Plätzchen in der Wohnung gefunden, aber als zwischen mir und meiner Frau die Frage "Lampe oder Blumentopf" aufkam, musste ich mir etwas einfallen lassen (siehe Blogbeitrag Nr.:1).

Neulich fragt mich doch ein Pensionsbesucher was ich mit „beherbergen“ meine und  ob ich mit den Lampen Gassi gehe. Also bitte- ich hab zum Glück, wenn nicht alle, so doch immer noch reichlich Sicherungen im Kasten!
knipsaus 5    

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