Es ist jetzt gut zwei Jahre her da fuhr ich mit meinem „Long Jon“- das ist
ein altes englisches Postrad- also ich fuhr die Schlachthofstraße in Erfurt
lang. Da sehe ich auf der anderen Straßenseite einen Sperrmüllhaufen. Ich
bekomme so ein komisches Gefühl im Bauch und bremse ab. Bocke den „Long Jon“ auf,
überquere die Straße- da liegt zwischen dem ganzen Kladderadatsch eine Lampe: Ein Lampenschirm fehlt, einer
zerquetscht, der dritte noch dran- das komische Gefühl in mir nimmt zu, ich
beug mich herunter, fasse nach der Lampe---das ist ja die--- genau wie---und in
dem Moment fällt mir doch all das wieder ein, was ich hier schon aufgeschrieben habe!
Über 40! Jahre kein einziger Gedanke an die Lesenachmittage bei Johanna , da plötzlich:
KIPSAN
LAMPENMANN! Und während die Bilder, Worte, Klänge und Düfte dieser so
fernen Nachmittage in mir aufstiegen, klaubte ich vorsichtig die Lampe aus dem
Sperrmüll lud sie auf mein Rad und fuhr damit nach Hause…, habe sie restauriert und dann, am ersehnten Tag, strahlten mich meine Lampen wieder nacheinander an! Seitdem komm ich an keinem Sperrmüllhaufen
mehr vorbei, wenn da` ne Lampe liegt und mit der Vorgeschichte kann ich die doch nicht in den Keller stellen! Am Anfang hab ich für jede ein
passendes Plätzchen in der Wohnung gefunden, aber als zwischen mir und meiner
Frau die Frage "Lampe oder Blumentopf" aufkam, musste ich mir etwas einfallen lassen (siehe Blogbeitrag Nr.:1).
Neulich fragt mich doch ein Pensionsbesucher was ich mit
„beherbergen“ meine und ob ich mit den
Lampen Gassi gehe. Also bitte- ich hab zum Glück, wenn nicht alle, so doch immer
noch reichlich Sicherungen im Kasten!
knipsaus 5
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